06 Mrz 2019

Umgestaltung der Bahnhofstraße

Die im Stadtrat und bei einer Bürgerversammlung vorgestellte Planung zur  Umgestaltung der Bahnhofstraße von Architekturbüro Hochreiter und Lechner war Anlass zu einer Begehung der Bahnhofstraße durch  die Fraktion der Staffelsteiner Bürger für Umwelt und Naturschutz (SBUN). „Ziel der Umgestaltung der Bahnhofstraße ist nach unserer Sicht eine Planung die einer Kurstadt als „Flaniermeile“ für Urlauber und Gäste gerecht wird, aber auch den Staffelsteiner Bürgern  als Verkehrsader entgegen kommt. Nur wenn beide Nutzungen gleichberechtigt berücksichtigt werden kann der Umbau gelingen“ fordert Stadtrat Werner Freitag.

Das Glasgeländer entlang der Lauter hält die SBUN nicht für zweckmäßig. Es ist nicht vandalismussicher (s. Bahnsteigunterführung Bamberg) und lädt zum „Besprühen“ und Bekleben ein. Das derzeitige Geländer ist ebenfalls „transparent“ und lässt den Blick auf die Lauter zu. „Alternativ wäre auch das noch etwas filigranere Stahlgeländer des 3. Bauabschnittes   denkbar“ so Stadtrat Klaus Schnapp.

Das Kurportal ist  unpassend. Es fügt sich nicht ins Stadtbild ein, ist eher ein Fremdkörper, an dem man sich schnell sattgesehen hat.“ Es ist auch schwierig zu vermitteln, wenn sich private Bauherrn -trotz modernem Kurportal- künftig an die Satzung zur Stadtgestaltung halten sollen.“ bemerkte Stadtrat Schnapp.  Diese Kosten könnten eingespart werden.

 

Der Platz an der Lauter verträgt eine Aufwertung. Da es dort bereits einen Zugang zur Lauter gibt, lässt sich mit vergleichsweise geringen Mitteln eine Verbesserung erzielen. Der Baumbestand sollte erhalten werden. „Es ist ja nicht zielführend ca. 30-jährige Bäume zu fällen, nur um wenige Schritte weiter junge zu pflanzen“ gab Stadtrat Freitag zu bedenken

Bei Aufpflasterungen in den Straßenkreuzungen sollte auf die Geräuschbelastung für die Anwohner geachtet werden.

 

Im Bereich der Adam-Riese-Straße muss mit der Umgestaltung endlich auch der lange gewünschte und erforderliche (qualifizierte und StVO-gerechte) Fußgängerüberweg geschaffen werden. Es ist eine wichtige Verbindung aus dem Neubaugebiet zur Schule!

 

Der Bahnhofplatz sollte nach Ansicht der SBUN aus der Planung komplett herausgenommen werden, bis die künftige Nutzung des Gebäudes und des Umfeldes einschl. des barrierefreien Umbaus entschieden ist. Die dargestellte Planung wird allerdings den Bedürfnissen des Hol- und Bringverkehrs und der erforderlichen Taxistellplätze nicht gerecht.

 

Überall wo Längsparken zukünftig möglich sein soll, beträgt die Straßenbreite nur noch 4,50! Das betrifft geschätzt 50% der Ausbaulänge. Für eine Hauptverkehrsstraße ist das entschieden zu wenig . Die Bahnhofstraße dient nicht nur der Erschließung der unmittelbaren Grundstücke und Geschäfte, sondern auch aller Nebenstraßen. Sie ist außerdem Verbindungsstraße zur Goethestraße mit Nebenstraßen und weiter zur Angerstraße, aber auch „Zubringerstraße“ in die Altstadt. Diese Verkehrsbedeutung ist auch im Verkehrsgutachten von Herrn Prof. Kurzak dokumentiert. Demnach werden sich die Verkehrsmengen von aktuell ca. 4500Fz/Tag selbst mit NO-Spange und Nordanbindung nur unwesentlich verringern. Zu beachten ist außerdem der Linienbusverkehr. Die Lösung kann nicht sein, auf den Gehsteig auszuweichen. Das würde bedeuten, dass wir eine vorschriftswidrige Lösung für ein Problem vorschlagen, das wir erst selbst mit der Umgestaltung der Straße geschaffen haben!“ Der Radverkehr ist ebenfalls nicht berücksichtigt“ bemerkte Stadtrat Schnapp. „Wir befürchten, dass es zu erheblichen  Behinderungen kommt, mit Staus und Stop and Go-Verkehr“  Es wäre somit keine Verkehrberuhigung, sondern eine Belastung für Anwohner und Spaziergänger.

Die SBUN schlägt deshalb vor, eine Fahrbahnbreite zu wählen, die Begegnungsvekehr ohne Überfahren des Gehweges zulässt. Wechselseitig soll auf dieser Fläche das Parken möglich sein. Damit wäre eine durchgehende befahrbare Breite gegeben, bei der Begegnungsverkehr auch mit Bussen möglich ist und die Funktionalität einer Hauptgeschäftsstraße, sowohl für Gäste als auch für Einheimische gewährleistet ist. Die Gehsteige sollte in der gesamten gegenwärtigen Breite von ca. 2,0m den Fußgängern zur Verfügung stehen.

 

Vor allem im Bereich der Post sollten mehr Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Mit dem Vorschlag zur Fahrbahnbreite sollte dies möglich sein. Um dem schon vorhandenen und sich möglicherweise in Zukunft noch verstärkenden Dauerparkerproblem (Angestellte der Geschäfte und Dienstleister) zu begegnen, schlägt die SBUN Fraktion die Ausdehnung der Kurzzeitparkplätze auch in den Nebenstraßen vor und ein Anwohnerparksystem für die Einheimischen.

 

Die diskutierte Verbindung von der „Herrgottsmühle“ zum Adam-Riese-Parkplatz sehen die SBUN Stadträte kritisch, da einerseits die grüne Achse „Hain“ durchschnitten wird und andererseits der Verkehr in die Bahnhofstraße und in die Nebenstraßen  gezogen wird.

 

Für SBUN Stadträte muss berücksichtigt werden, dass durch die Wiederbelebung des Bahnhofes und die von SBUN gegrüßte Stärkung des ÖPNV, künftig noch mehr Parkplätze in diesem Bereich, sowohl für Autos, als auch für Fahrräder, benötigt werden. Hier muss zukunftsweisend umgestaltet werden.